La Voz (Guatemala)
Lage: San Juan la Laguna am Atitlán-See
Größe: 160 Mitglieder
Kaffeeanbau: Sorten Caturra, Borbon, handgepflückt, nasse Aufbereitung, Strictly Hard Bean (SHB)
Gründung: 1979, Handelspartner seit 2019
„Die Stimme, die in der Wüste ruft“ – so ist der Name der Kooperative in Guatemala, von der wir seit 2019 unseren Kaffee beziehen. Sie wurde 1979 in einer Zeit gegründet, in der sich die meisten ihrer heutigen Mitglieder als Wanderarbeiter durchs Land zogen, um ihre Arbeitskraft auf großen Kaffeefincas zu verkaufen. Seit der Gründung hat sich die Mitgliederzahl verzehnfacht. Schnell stand fest: Es soll nur kontrolliert biologischer Kaffee angebaut werden. Durch die Maßnahmen zum Bodenschutz, den Einsatz organischer Dünger und ein gutes Schattenmanagement auf den Feldern wird die Bodenfruchtbarkeit erhöht und der Lebensraum für Menschen und Tiere erhalten. Zu den Gründungszeiten herrschte in Guatemala ein blutiger Bürgerkrieg zwischen dem Militär und Guerillakämpfern. Unter dem Vorwand, gegen Guerilla-Kämpfer vorzugehen, verfolgte und ermordete das guatemaltekische Militär zahlreiche Anführer*innen sozialer Organisationen. Auch La Voz bekam die Auswirkungen des Krieges zu spüren, aber die Organisation widerstand den Angrifffen und konnte nach dem Friedensschluss Ende der 1990er Jahre sogar ein Ökotourismusprojekt aufbauen. Heute exportiert La Voz eine beträchtliche Menge an Kaffee an Fairtrade-Importeure in Deutschland und Nordamerika. Mit den Sozialprämien, dem Verkauf ihres eigenen Röstkaffees „La Voz“ und den Coffee Tours, in denen die Mitglieder neoliberale Handelspraktiken kritisieren und Alternativen aufzeigen, erzielt die Kooperative gute Einkünfte. Mit diesen finanziert La Voz eine Gesundheitsstation für alle Frauen der Gemeinde, ein Mikrokreditprogramm und eine Biodüngeranlage.