COMBRIFOL (Honduras)

Lage: Marcala im Südwesten von Honduras, das Mekka des Kaffeeanbaus in Honduras, 1350 – 1850 m Höhe

Größe: 230 Mitglieder – davon 130 aktiv. Davon 45 Frauen. Gros der Mitglieder gehört der indigenen Gruppe der Lenca an.

Kaffeeanbau: Biozertifizierter Spezialitätenkaffee mit Herkunfssiegel “D.O. Marcala”

Gründung: In den 1990er Jahren, Handelspartner seit 2011

Kaffeetrocknung bei SOPPEXCCA
Kaffeetrocknung im Folienzelt

Die Region, in der die Mitglieder der Kooperative COMBRIFOL (Cooperativa Mixta Brisas de La Frontera) ihre Felder bewirtschaften, hat eine leidvolle Geschichte. Ursprünglich gehörte das Gebiet Nahuaterique, auf dem die Kooperative liegt, zu El Salvador. Jahrelange Grenzstreitigkeiten zwischen El Salvador und Honduras, angefeuert durch den Bürgerkrieg in den 1980er Jahren, prägten die Region. Im Jahr 1992 fiel sie durch den Beschluss des internationalen Gerichthofes in Den Haag dann Honduras zu. Dies vereinfachte die Lage der dortigen Bevölkerung nicht gerade, zumal die honduranische Regierung keine finanziellen Ressourcen oder andere strukturelle Unterstützung für die Region zur Verfügung stellte.
Nach Ende des Bürgerkriegs wurden die vernachlässigten oder zerstörten Kaffeefelder von den Mitgliedern der Kooperative mit großem Engagement und Kraftaufwand wieder erneuert. 2011 schloss die Kooperative den ersten direkten Vertrag mit einem ausländischen Importeur ab, der MITKA. Für die Kooperative war dies ein Meilenstein auf ihrem Weg von einem der Hauptkampfgebiete des Bürgerkriegs zu einem normalen Landkreis mit normaler Infrastruktur. Für diese Infrastruktur geben sie dann auch den größten Teil des Mehrerlöses aus dem Solidarischen Handel aus. Denn der Staat Honduras lässt weiter mit Infrastrukturprogrammen auf sich warten.
Die Region ist für den Kaffeeanbau hervorragend geeignet. Der Boden besteht aus fruchtbarer Vulkanerde, die dem Kaffee als nährstoffreiche und ausgezeichnete Grundlage dient. Das schlägt sich in der Qualität nieder: der Kaffee erzielt bei Verkostungen immer wieder Spitzenwerte.

COMBRIFOL stellt neben dem traditionellen gewaschenen Arabica-Kaffee auch zwei Kaffees her, die unter den Namen “Honey” und “Natural” bei Kaffeeliebhaber:innen bekannt sind. Sie unterscheiden sich durch ihre Verarbeitung. Beim Honey wird das Furchtfleisch der Kaffeekirsche vor der ersten Trocknung nur grob entfernt, beim Natural trocknet das Fruchtfleisch an der Kirsche und wird erst später abgeschält. Der Vorteil der Methode ist ein stark reduzierter Wasserverbrauch. Allerdings ist das Pflücken auch arbeitsaufwendiger. Denn die Kaffeekirschen, die für diese Methode verwendet werden, müssen noch stärker nach ihrem optimalen Reifegrad ausgesucht werden. Der Aufwand lohnt sich aber: Das Ergebnis sind sehr fruchtige, außergewöhnliche Kaffees.
Neben dem Kaffee werden auch Grundnahrungsmittel wie Mais und Bohnen angebaut, hinzu kommt Obst und Gemüse. Zudem wird Honig produziert, es gibt Fischteiche und auch die Möbelproduktion ist eine Einkommensquelle.
Es werden insgesamt 67,5 Tonnen biozertifizierter Kaffee auf 42.60 Hektar produziert.

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